Hizbollah
Libanon

- islamisch-schiitische Partei und Miliz;
- kontrolliert große Gebiete im Süden und Nordosten des Libanon sowie den Süden von Beirut - gewissermaßen ein Staat im Staate;
- entstand in den 1970er Jahren als eine „Bewegung der Unterprivilegierten“, später zwecks Widerstand gegen die israelische Invasion 1982;
- offizielle Gründung 1985;
- Generalsekretär der Partei und Oberbefehlshaber der Milizen: Hassan Nasrallah;
- seit 1992 im libanesischen Parlament sowie in mehreren libanesischen Regierungen vertreten, verlor bei den Wahlen 2022 trotz Koalitionen die Mehrheit;
- Weigerung als einzige libanesische Miliz, nach dem Ende des Bürgerkriegs ihre Waffen abzugeben;
- 3.500 bis 20.000 Kämpfer (die Zahlen differieren) mit schweren Waffen wie etwa Kurzstrecken-Raketen;
- Anschläge auf jüdische Einrichtungen außerhalb des Nahen Ostens (z. B. in Argentinien 1994), Beschießung Nord-Israels 1996;
- Einsatz im syrischen Bürgerkrieg auf Seiten der Assad-Regierung;
- ideologisch scheinbar flexibel: früher Forderung nach einer islamischen Revolution im Libanon bei Ausschaltung der dortigen christlichen Bevölkerung, mittlerweile akzeptiert sie laut eigener Aussage die Freiheit religiöser Bräuche;
- offene Finanzierung durch den Iran in der Größenordnung von 100 Millionen Dollar pro Jahr – in einem Failed State wie dem Libanon ein starkes Argument bei sozial schwachen Libanesen;
- internationaler Schmuggel als wichtige Einnahmequelle, Schätzungen gehen von monatlich etwa 200 Millionen Dollar mittels illegaler Finanztransaktionen und Drogenschmuggel aus;
- Unterstützung durch europäische Neo-Nazis, etwa 2019 beim Besuch des NPD-Europaabgeordneten Udo Voigt, sowie durch Karl Richter („Bürgerinitiative Ausländerstopp“, München): Er äußerte, es sei „der Betrachtung allemal wert, inwieweit das Erfolgsmodell der Hisbollah auch rechten Parteien in Europa zum Vorbild dienen könnte“.